GAUCHOs

Gauchos nennt man in Argentinien, Paraguay, Uruguay und in Brasilien vorwiegend Nachkommen von iberischen Einwanderern und Indios, die in den Pampas Viehzucht (vorwiegend Rinder) betreiben. In Argentinien wird der Begriff auch allgemein für die Bewohner in Buenos Aires verwendet.

Dem Gaucho wurden in der Literatur Argentiniens des 19. Jahrhunderts eine Reihe Gedichte und Geschichten gewidmet. Das bekannteste Werk der „Gaucholiteratur“ ist El gaucho Martín Fierro von José Hernández (1872).
Im Zuge der jüdischen Einwanderung und der Bildung landwirtschaftlicher Kolonien konnte der Gaucho auch zu einer Identifikationsfigur jüdischen Landlebens werden, wie es Alberto Gerchunoff vor allem in seinem Buch „Los gauchos judíos“ darstellte.

Der Gaucho hatte in der argentinischen Folkloremusik seinen festen Platz. Ein untrennbarer Gefährte des Gauchos war seine Gitarre. So trug er wohl zur Verbreitung von Stilen und Tänzen wie Zamba und Chacarera sowie dem gedichtartigen Sprechgesang der Payada bei.

Zu ihrem Ruf als kämpferischem Menschentyp trug auch bei, dass sie die 1700 km lange Grenze zwischen Argentinien und Uruguay verteidigten.